Seit dieser Saison spielt Omar Mascarell in Spanien für den FC Elche. Schalke verließ der 28-Jährige nach drei Jahren im Sommer am Ende einer schrecklichen Saison, die mit dem Bundesliga-Abstieg endete. In einem Interview mit Spox und Goal hat er nun die Verantwortlichen des S04 kritisiert und über die verschreckende Fan-Attacke im April gesprochen.
"Es gab einige Dinge, die besser hätten laufen können. Ich war immer loyal und ehrlich zu Schalke. Ich hätte das sinkende Schiff mehrere Male verlassen können, wollte Schalke aber nicht im Stich lassen. Diese Loyalität hätte ich mir auch vom Verein gewünscht", sagt Omar Mascarell in dem Interview.
Schalke wollte Omar Mascarell an Hertha BSC abgeben
Zu Beginn der vergangenen Saison habe der Klub ihn ohne sein Wissen bei Hertha BSC angeboten. Der damalige Technische Direktor Michael Reschke habe dies nur Mascarells Berater gesagt. "Das hat sehr wehgetan. Ich wollte nicht weg."
Er habe sich wohlgefühlt auf Schalke, meint der Spanier, und auch einer Gehaltskürzung während der Corona-Krise zugestimmt. "Ich habe ehrlich gesagt keine Erklärung für das Verhalten gegenüber mir. Man hat mir im Laufe dann ja auch die Kapitänsbinde weggenommen, ohne mich darüber zu informieren oder die Gründe dafür zu nennen. Ich war vom einen auf den anderen Tag raus, das war sehr bitter", erklärt Mascarell.
Schalke steigt im April ab - Fans attackieren die Profis
Der Tiefpunkt sei dann allerdings die dramatische Fan-Attacke im April gewesen. Als der Abstieg des FC Schalke im April 2021 durch eine 0:1-Niederlage bei Arminia Bielefeld feststand, warteten in der Nacht rund 500 bis 600 S04-Anhänger. Es flogen Eier, Spieler flohen und es soll zu Tritten gegen Profis gekommen sein.
Omar Mascarell: Hoffentlich hat Schalke dazu gelernt
"Das war der Tiefpunkt, ja. Ich verstehe jeden Fan, der sich aufregt, wenn seine Mannschaft schlecht spielt", erklärt Omar Mascarell. "Aber wenn es so weit geht, dass du Angst um dein Leben hast und dich nicht einmal in deinen eigenen vier Wänden sicher fühlst - das sollte einfach nicht sein. Nach dieser Nacht hatte ich Angst, vor die Tür zu gehen." Dies habe er nie für möglich gehalten, "weil ich auf Schalke auch vielen tollen Fans begegnet bin". Der Profi sagt: "Ich hoffe nur, dass der Verein aus dieser Nacht gelernt hat und seine Spieler fortan besser schützt. So etwas darf nicht passieren."